Französische Lieder im Wohncafé nebenan
Knapp 20 Leute haben der Unwetterwarnung und dem Regen an jenem Freitagabend getrotzt und sind ihrer Neugier auf das erste Konzert in unserem Wohncafé gefolgt. Zum Glück, denn nach zwei Stunden (inklusive Pause) aufmerksamen Zuhören, Träumen, rhythmisch im Takte der Musik Wippen, in Harmonien Verlieren und über Texte und Moderation Schmunzeln, waren sich alle einig: sich an diesem Tag noch einmal vor die Tür gewagt zu haben, hat sich gelohnt!
Stefan Kuntz begeisterte sein Publikum nicht nur mit seinem Gitarrenspiel und erfrischenden Interpretationen von Brassens, Moustaki und Co., sondern auch durch seine humorvoll vorgetragen und sorgfältig recherchierte Einordnung der einzelnen Musikstücke. So erfuhren wir auf diese Weise nicht nur von Göttinger Studenten, die für die Chansonnière Barbara einen Konzertflügel durch die Stadt trugen (Barbara hat daraufhin begeistert ein Lied geschrieben, das laut Kuntz einen wichtigen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft geleistet hat), sondern lauschten den Geschichten von Pariser Fahrscheinknipsern, die ihrem Alltag entfliehen wollen (Le poinçonneur des Lilas), Paaren, die auf Parkbänken unbekümmert knutschen, während sie strafenden Blicken ausgesetzt sind (Les amoureux des bancs publics), und Liebesaffären, die während Gewitter stattfinden (L‘orage). Aber auch die ernsten Töne vermochte der Musiker anzuschlagen: Jeder Mensch hat das Recht vor Krieg und Gewalt zu fliehen, singt zum Beispiel Boris Vian (Le déserteur).
Im Anschluss des Konzerts bot sich die Gelegenheit ins Gespräch zu kommen, die von allen Zuhörern gerne genutzt wurde.
Wir freuen uns auf den nächsten musikalischen Abend im Wohncafé mit Wein, gemütlicher Atmosphäre und zahlreichen Gästen.
Jetzt schon einmal vormerken: Mitsingkonzert mit Stefan Kuntz am 01. Juli um 19 Uhr im Wohncafé Nebenan.